Ersthelfende für psychische Gesundheit bei der ADU

Anders als produzierende Gewerbe, sind wir als Dienstleistungsunternehmen, die einen Service anbieten, auf die qualitative und hochwertige Umsetzung der Fachkraft angewiesen. Nur mit einem geistigen Wohlbefinden ist der Mensch in der Lage seine Leistung gekonnt einzusetzen und eine gute Arbeit beim Kunden zu liefern.

Leider ist jeder vierte Deutsche von einer psychischen Störung betroffen. Fast jeder kennt einen Menschen aus dem privaten oder beruflichen Umfeld, der psychische Probleme hat. Oft sind Angehörige, Kollegen oder Freunde unsicher, wie man helfen und erste Hilfe für psychische Gesundheit leisten kann.

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. So sehen wir das, im übertragenden Sinn, auch bei der ADU Belegschaft. Denn die Gesundheit der Mitarbeitenden, ob körperlich oder mental, liegt der ADU sehr am Herzen. Daher ist es für uns selbstverständlich, einen Mental Health First Aid Helfer bei der ADU zu besetzen.

In dem Interview von Katharina Schwarzkopf mit Nadine Bragula gehen wir den Fragen nach einem Mental Health First Aid Helfer auf den Grund.

K.Schwarzkopf: Als Erstes, erläutern Sie uns doch bitte, was ein Mental Health First Aid Ersthelfer ist?

N. Bragula: Mental Health First Aid oder kurz gesagt MHFA Ersthelfer haben das Ziel, erste Hilfe für psychische Gesundheit zu leisten. Sie haben ein Gefühl dafür, wie man Anzeichen von psychischen Erkrankungen erkennt, versteht und darauf reagiert.

 

K. Schwarzkopf: Seit wann gibt es den Mental Health First Aid Ersthelfer und ist die Besetzung Pflicht für Unternehmen?

N. Bragula: Mental Health First Aid ist ein globales, innovatives Programm, welches im Jahr 2000 in Australien entstand und seitdem regelmäßig wissenschaftlich evaluiert wird.Für größere Unternehmen wie der ADU Service Gruppe mit rund 3000 Mitarbeitenden und für Unternehmen, die wie ADU, großen Wert auf die Gesundheit der Mitarbeitenden legen, ist es durchaus interessant einen eigenen Mental Health First Aid Ersthelfer im Unternehmen einzusetzen und die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken. Eine Pflicht dazu besteht allerdings nicht.

 

K. Schwarzkopf: Wie kam es dazu, dass Ihnen diese verantwortungsvolle Aufgabe übertragen wurde?

N. Bragula: In meinen 22- Arbeitsjahren bei ADU und in meiner Tätigkeit in der Personalabteilung habe ich viel Kontakt mit den Mitarbeitenden. Dadurch habe ich schon viele positive aber ebenso auch negative Lebenssituationen erleben können. Meine besonders hohe Sozialkompetenz hat mich dazu bewegt, mich zum Ersthelfer ausbilden zu lassen, um zukünftig der richtige Ansprechpartner für meine Arbeitskollegen zu sein und aktiv auf sie zu zugehen und Unterstützung anzubieten.

 

K. Schwarzkopf: Wie wird man zum Mental Health First Aid Ersthelfer?

N. Bragula: Es werden MHFA Ersthelfer-Kurse angeboten, in denen man lernt, wie frühzeitig psychische Störungen bei Angehörigen, Freunden und Kollegen erkannt und angesprochen werden. Die Teilnehme eignen sich Grundwissen über verschiedene psychische Störungen und Krisen an und lernen, wie sie Betroffene gezielt unterstützen und informieren können. Ein wichtiger Bestandteil der Kurse ist es zu trainieren, wie Betroffene ermutigt werden können, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und weitere Ressourcen zu aktivieren. Als Abschluss wird eine Prüfung abgelegt, wodurch eine Eignung zum Mental Health First Aid Helfer bestätigt wurde.

 

K. Schwarzkopf: Was für Eignungen sind das?

N. Bragula: Es benötigt viel Feingefühl, Soziale Kompetenz, Empathie. Man darf einfach nicht gefühlskalt sein.

 

K. Schwarzkopf: Ist man zum Schweigen verpflichtet?

N. Bragula: Offiziell ist man nicht zum Schweigen verpflichtet. Jedoch sollte es selbstverständlich sein, dass man die Gespräche vertraulich behandelt. Ich bin schließlich eine Vertrauensperson bei der ADU Service Gruppe und diese Rolle wird von mir sehr ernst genommen.

 

K. Schwarzkopf: Wurde das Angebot bereits intern angenommen?

N. Bragula: Ja in der Tat. Beruflich aber auch privat.

 

K. Schwarzkopf: Welche Vorteile für ein Unternehmen sehen Sie dabei?

N. Bragula: Bei der ADU legen wir viel Wert auf ein positives Miteinander. Ein positives Arbeitsklima mit angemessenen Arbeitsbedingungen, gelebter Fairness und aktives Gegensteuern bei Ungerechtigkeiten tragen dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden bei der ADU wohl fühlen. Denn eine positive Arbeitsatmosphäre wirkt für das ganze Team ansteckend und leistungsfördernd. Das bedingt natürlich auch die seelische Gesundheit der Menschen. Je früher Betroffene Hilfe erhalten, desto höher sind die Chancen auf Genesung

Kategorie(n): ADU News

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